Martina  Biesel     authentic   life   management

Man nehme….

 

Dick, dick, und nochmals dick.

 

So ein richtiges Rindersteak kann gar nicht dick genug sein. Wenn Sie bei einem deutschen Fleischer ein dickes Steak verlangen, müssen Sie meistens drei bis viermal korrigieren. Normalerweise fangen sie bei eineinhalb Zentimeter an. Dann zwei, dann zweieinhalb, und schließlich enden sie bei dreieinhalb Zentimeter. Jetzt sind Sie ein letztes Mal gefordert und verlangen ungefähr fünf Zentimeter. Ein Erwachsener verlässt meinen Tisch nicht unter dreihundert Gramm Fleisch im Bauch. Um nicht völlig kulinarisch durchzudrehen, zumindest was den Preis betrifft, können Sie an Stelle eines Filets auch durchaus ein gut abgehangenes Hüftsteak erwerben.

 

So, jetzt kennen Sie meine Grundvoraussetzungen für Steaks. Dick, dick,…

 

Bekannterweise nennt man so ein Steak ja auch Kurzgebratenes. Dem sollten wir gerecht werden. Um ein super deftiges medium gebratenes Steak zu erhalten, brauchen Sie nicht länger als fünf Minuten. Beide Seiten werden gesalzen, und in einer gusseisernen Pfanne scharf bei voller Hitze angebraten. Dann wenden Sie das Steak alle fünfundvierzig Sekunden. Als Öl verwenden Sie diesmal gutes Bratfett, welches so richtig heiß wird. Auch hier verzichten wir gänzlich auf Schweinefett, wenn Sie sich an Napoleon erinnern.

         Auf beiden Seiten ist das Steak nun bräunlich angebraten, und wartet nur noch auf die Dekoration. Dazu nehmen Sie ein richtiges Steak-Brett mit Blutrinne, ein ultrscharfes Messer und eine stilvoll geschwungene Gabel. Mit handelsüblicher, zuckerfreier Kräuterbutter können Sie dem Steak ein wenig mehr Würze verleihen. Damit der schwere Rotwein nicht alleine bleibt, essen Sie noch Reis, Kartoffen, oder auch gleich das später beschriebene Blechgemüse dazu.

 

 

Guten Appetit